Die 900-jährige Geschichte des Marktes Kottes
Geschichtliche Höhepunkte
- Unten im „Spitzer Graben“ siedelte man längst; baute und erntete, während sich heroben noch der große, menschenfeindliche uralte Wald breit machte.
- Im Jahr 1083 übergab Bischof Altmann von Passau die Gegend um Kottes und Purk dem Stift Göttweig.
- Urkundlich 1096 zum ersten Mal erwähnt, erhielt Kottes-Purk 1323 das Marktrecht.
- Der 1540 im Park am Marktplatz in Kottes aufgestellte Metzen ist noch heute das Wahrzeichen der Gemeinde.
- Aus seiner überreichen historischen Vergangenheit konnte Kottes verhältnismäßig vieles bis heute erhalten.
Kottes, ein lieblicher Marktflecken im südlichen Waldviertel, kann auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken. Seine Geschichte begann bereits im Jahre 1083, als Bischof Altmann von Passau diesen Landstrich dem Stift Göttweig schenkte. Nun konnte von dort aus nach umfangreichen Waldrodungen dieses Gebiet besiedelt werden. Bereits im Jahre 1096 scheint erstmals der Name Kottes als „Chotanisriuti“, in späterer Folge als „Chotans“, weiters als „Chotanas, „Chottes“ und schließlich als „Kottes“ auf. Im Jahre 1124 war Kottes bereits eine Pfarre, die sich über ein riesiges Gebiet erstreckte. Die Kirche „ Maria Berg im Tal“- eine sehenswerte gotische Wehrkirche (ursprünglich romanisch) – dürfte im Jahre 1125 eingeweiht worden sein. Bereits 1341 besaß Kottes ein eigenes Landgericht. Die Chronik berichtet auch über mehrere „peinliche“ Verhöre und Hinrichtungen. Die Namen „Galgenberg“ und „ Schinderleiten“ geben Aufschluss über die ehemaligen Richtstätten. Im Vorraum der Pfarrkirche saß man zu Gericht ( Pantaiting ). Es sind noch zwei Pantaitingordungen von 1322 und 1546 vorhanden. Das Marktrecht dürfte Kottes schon vor 1320 besessen haben, was Urkunden belegen. Bestätigt wurde es dann lediglich im Jahre 1534 bzw. 1794 von Kaiser Franz II.
Kottes wurde zum bedeutendsten Getreide- und Viehmarkt des Waldviertels.
Es wurden bis zu 700 Stück Rinder aufgetrieben. Nach dem 2. Weltkrieg verlor der Markt immer mehr an Bedeutung und löste sich dann schließlich ganz auf. Das Wahrzeichen von Kottes ist der im Park aufgestellte Metzen aus dem Jahre 1540. Während der wechselhaften Geschichte des Ortes hatten die Bewohner oft großes Elend und Not zu ertragen. Zeiten wirtschaftlichen Aufschwungs wechselten mit Zeiten des Niederganges und schwerer Schicksalsschläge. Furchtbare Kriege, böse Epidemien, verheerende Viehseuchen, Feuersbrünste u.a.m. setzten der Bevölkerung arg zu. In Seuchenzeiten unterhielt Kottes sogar ein eigenes Gemeindehospital, das später in ein Armenhaus umgewandelt wurde. Dass Kottes ein Zentrum in wirtschaftlicher Hinsicht war, beweisen neben den landwirtschaftlichen Betrieben zahlreiche Innungen mit eigenen Laden und eigenen Handwerksordnungen.
Das Marktwappen (unverändert bis heute)
ist über 350 Jahre alt. Zwei Druckstöcke- aufbewahrt in der Gemeindelade – beweisen das.
Im Jahre 1967 wurden die Kleingemeinden Kottes, Purk, Elsenreith, Kalkgrub, Reichpolds, Voitsau, Gschwendt (1970) zur Großgemeinde Kottes-Purk mit dem Sitz in Kottes zusammengeschlossen. Die Einwohnerzahl beträgt rund 1.600 Personen. Aufgrund der gut ausgebauten Infrastruktur und durch verschiedene Maßnahmen seitens der Gemeinde konnte die Abwanderung etwas eingedämmt werden und junge Menschen dazu bewogen werden, hier in der Region ihre Lebensgrundlage aufzubauen.
Beliebtes Ziel für Ruhe- und Erholungssuchenden
Kottes selber weist den Charakter eines idyllisch gelegenen Ortes in einer Höhe von etwa 700 m – umgeben von waldbedeckten Hügeln – auf. Es ist ein beliebtes Ziel für Ruhe- und Erholungssuchende, die sich von der vorbildlichen Gastronomie verwöhnen lassen können. Spaziergänge auf markierten Wanderwegen in reizvoller Landschaft, markierte Montainbikerrouten, Sportstätten für Fußballer, Beachvolleyballspieler, Tennisfreaks, Schwimmen im vorgewärmten Freibad u.a. schenken dem gestressten Stadtbewohner Entspannung und Erholung.